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Das Neurolinguistische Programmieren Aus Der Sicht Der Sprachwissenschaft

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Der Mensch als ein soziales Wesen, der im Normalfall in einer Gesellschaft mit einer bestimmten Kultur, deren sozialen Normen und einer diese widerspiegelnden Sprache lebt, regelt seine Beziehungen zu anderen Menschen mittels seiner Sprache. Bei der Anwendung der Sprache kommt es darauf an, dass man seine Intention während des Kommunikationsvorgangs klar, und ohne Missverständnisse aufkommen zu lassen, seinem Gesprächspartner vermittelt.

Doch unterliegt dieser Kommunikationsvorgang – der so alt wie die Menschheit selbst ist – seit jeher dem Problem, dass jeder Mensch zu einem beliebigen sprachlichen Zeichen eine Reihe von unterschiedlichen Erfahrungen sammelt und somit eine differenzierte Wahrnehmung des Gesprochenen besitzt. Schon Humboldt sprach von einem „Sprachlichen Weltbild“ und versinnbildlicht damit die persönliche sprachliche Wahrnehmung der Welt eines jeden Menschen. Dem anschließend und weiterführend stellt Weisgerber die These von einer „Sprachlichen Zwischenwelt“ auf, womit die individuelle Auffassung von einem sprachlichen Zeichen gemeint ist.

Hier stellt sich nun die Frage, wie unter diesen wissenschaftlich bewiesenen Tatsachen eine Kommunikation verwirklicht werden kann, die tatsächlich frei von Missverständnissen ist und bei der jeder Gesprächsteilnehmer sicher gehen kann, dass seine Intentionen exakt so übermittelt werden können, wie sie auch wirklich gemeint sind. Dies müsste eine Kommunikationssituation mit idealem Sprecher und Hörer sein, wie sie aus der Theorie von Chomsky bekannt ist.

Doch leider liegen die Fakten anders. Die Idealzustände, welche für die sprachwissenschaftlichen Forschungen angenommen und worauf dann Hypothesen gegründet und bewiesen werden, entsprechen nicht den realen Kommunikationsverhältnissen des Alltags. Daher ist jeder Mensch auf seine eigene Kommunikationsfähigkeit angewiesen, wenn es darum geht, im Allgemeinen Absichten zu übermitteln, Anliegen zu äußern, die erfüllt werden sollen, Eindrücke, Gedanken oder Gefühle so zu beschreiben, dass sie auch richtig verstanden werden.