Georg Hermann erzählt das Schicksal eines jßdischen Emigranten als Parabel vom Ende der zivilisierten Welt.
Der jĂźdische Architekt Harry Frank beschlieĂt im Jahr 1934, nachdem er in Deutschland "Ăźber sechzig Jahre als besteuerter BĂźrger zweiter Klasse gelebt" hat, seine letzten Jahre nicht unter Hitler zu verbringen und emigriert nach Rom. Auf der Reise macht er Bekanntschaft mit einer schĂśnen Witwe, die wie er der etruskischen Kunst verfallen ist. Die sich entspinnende Liebesbeziehung im faschistischen Italien wird Teil einer phantastischen Geschichte, als Harry in einem Spiegel aus der Etruskerzeit tragische Begebenheiten sehen zu kĂśnnen meint, die sich vor Jahrtausenden darin gespiegelt haben sollen. Die erstaunlichen Parallelen zu seiner Gegenwart lassen erahnen, dass es kein gutes Ende mit Harry Frank nehmen wird. So wird die vergangene Kultur der Etrusker, "rätselhaft, schĂśn und gefährlich", eine Mischung aus Modernität und "Grauenvorstellungen eines Urvolks" zur Folie, auf der sich Harrys zukĂźnftiges unheilvolles Schicksal abzuzeichnen beginnt.
Hermanns letzter Roman - verĂśffentlicht 1936 im Exil â zeigt ihn einmal mehr als hellsichtigen Zeitkritiker und psychologischen Erzähler, als Meister des inneren Monologs, der kunstvoll innere und äuĂere Welt Ăźberblendet.