Vrolikstraat 128, Amsterdam, eine kleinbĂźrgerliche Wohngegend. Im Jahr 1997 stĂśĂt hier bei Abbrucharbeiten ein Arbeiter in der Decke eines Badezimmers auf ein BĂźndel versteckter Briefe. Es handelt sich um insgesamt 86 Postkarten und Briefe, die der damals 18 Jahre alte Philip Slier 1942 aus dem deutschen Zwangsarbeiterlager Molengoot an seine Eltern geschrieben hat. Die anrĂźhrenden Zeugnisse eines groĂen Unrechts, die bedrĂźckenden Spuren eines gestohlenen Lebens.
Philip Slier, geboren 1923 in Amsterdam, war siebzehn Jahre alt,
als die Deutschen die Niederlande ßberfielen. Im Frßhjahr 1942 wurde er in ein von den Deutschen eingerichtetes Arbeitslager gebracht. Von dort aus schrieb er fast täglich an seine Familie und Freunde. Sind diese Briefe zu Beginn noch voller Zuversicht und Naivität, was die wahren Motive der Internierung anbelangt, so sickert das Begreifen der Wahrheit doch nach und nach durch. Philips letzte Nachricht stammt vom 14. September 1942. Kurz darauf gelingt ihm die Flucht. Doch bei seinem Versuch, in die Schweiz zu entkommen, wird er im März 1943 verhaftet. Er stirbt in einem polnischen Vernichtungslager. Gemeinsam mit ihrem Mann Ian Shine hat die in New York lebende Deborah Slier die Briefe ihres Cousins Philip sorgfältig kommentiert und mit einer Fßlle von dokumentarischem Material ergänzt.
AUTORENPORTRĂT
Deborah Slier, wurde 1932 in Sßdafrika geboren und siedelte später in die USA ßber. 1968 er- Üffnete sie in Lexington, Kentucky einen Kinderbuchladen und arbeitete als Lektorin fßr Penguin Books, Random House und Macmillan.
1994 grĂźndete sie den Kinderbuch-verlag Star Bright Books. Deborah Slier lebt in New York.
Ian Shine, 1933 in England geboren, ist Arzt und Buchautor. Nach seinem Studium in Cambridge war er lange Jahre in der medizinischen Forschung tätig. Seine Bßcher beschäftigen sich mit Fragen der Genetik und medizinhistorischen Themen.