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Der Mord auf der Enriqueta: Kriminalroman

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Die Enriqueta war ein neues Schiff, dessen Ruf noch im Entstehen begriffen war, und bis jetzt war das GlĂŒck auf ihrer Seite gewesen. Sie hatte ihre Jungfernfahrt von Liverpool nach Buenos Aires in Rekordzeit absolviert, was zum Teil ihrer Geschwindigkeit, vor allem aber dem phĂ€nomenal guten Wetter zu verdanken war, und nun, auf der RĂŒckreise und bereits dreizehn Tage vor Brasilien, sah es so aus, als wĂŒrde sie diese Leistung wiederholen.

Das Schiff hatte alle Passagiere an Bord und die Menge im Raucherraum war von der GrĂ¶ĂŸe und QualitĂ€t, die nur bei ruhigem Wetter und öliger See möglich ist. Selbst die safranfarbenen Lateinamerikaner genossen ihre Zigarren aus vollem Herzen und die Rauchwolken hingen regungslos in der schweren Luft des stickigen, ĂŒberdekorierten Salons. FĂŒr jemanden, der frisch von der KĂŒhle des Decks kam, war die AtmosphĂ€re, eine reichhaltige Mischung aus Tabak, Alkohol und Menschlichkeit, fast wie eine physische Abfuhr, und um elf Uhr hatte sie alle außer den hartgesottensten Kartenspielern in ihre Kabinen getrieben. An einigen wenigen Tischen wurde jedoch noch immer fleißig weitergespielt, begleitet von einem fast ebenso stetigen Konsum flĂŒssiger Erfrischungen.