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Die gute Regierung

E-book


Überlegungen zu einer demokratischen Revolution - das aktuelle Buch eines der international renommiertesten Forscher zur Demokratiegeschichte und zu aktuellen Fragen der sozialen Gerechtigkeit

Die meisten politischen Systeme der westlichen Welt gelten als demokratisch – legitimiert durch freie Wahlen und einen Rechtsstaat, der sich zu den individuellen Freiheitsrechten bekennt und diese schĂŒtzt. Laut Rosanvallon fĂŒhren diese Legitimationsprinzipien zu einer Vorherrschaft der Exekutive: "Unsere politischen Systeme können als demokratisch bezeichnet werden, doch demokratisch regiert werden wir nicht."

Die demokratische BetĂ€tigung der BĂŒrgerinnen und BĂŒrger reduziert sich auf die Wahl von ReprĂ€sentanten und Regierenden, d. h. auf ein simples Verfahren zur Beglaubigung von MĂ€chtigen und zur BestĂ€tigung von allgemeinen politischen Zielsetzungen. Diese Formen von Genehmigungsdemokratien fĂŒhren zu sozialen Verwerfungen und können im schlimmsten Fall sogar diktatorische ZĂŒge aufweisen (wie z. B. in Weißrussland).

Auf der Grundlage demokratiegeschichtlicher Entwicklungen entwirft Rosanvallon das Modell einer BetĂ€tigungsdemokratie als Garant einer guten Regierung. Eine BetĂ€tigungsdemokratie verkörpert die positive Seite des demokratischen Universalismus und ist der SchlĂŒssel zum demokratischen Fortschritt. Voraussetzung ist, dass nicht nur die Exekutive, sondern auch Behörden, verschiedene Ebenen der Justiz und der gesamte öffentliche Dienst Umwandlungsprozesse vollziehen.

Rosanvallon fordert nicht weniger als eine demokratische Revolution, die ĂŒber eine Neudefinition der Beziehungen zwischen Regierenden und Regierten fĂŒhrt, erst dann wird die Realisierung einer Gesellschaft der Gleichen denkbar.