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Die Neidhammel

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Bauer Jehever lässt mehrere Böcke von der Schafsherde auf seiner Hallig »Erde« kastrieren, um die rasante Vermehrung der Schafe ein wenig zu bremsen. Diese, nun ihrer eigentlichen Funktion beraubt, sehen sich dem Gespött der Schäfchen und Böcke ausgesetzt und suchen nun krampfhaft nach alternativen Funktionen, über die sie weit höhere Bedeutungen und Wichtigkeiten erhalten. Sie gehen dabei so selbstsicher vor, dass es ihnen fast gelingt den Eindruck zu vermitteln Ihre Tätigkeit sei viel wichtiger und bedeutender als die eines dämlichen nur Gras fressenden und Schäfchen bespringenden Bockes. Die Wissenhammel erklären, nachdem sie durch Beglotzen, Betatschen, Beknabbern ihre Umwelt erforscht und katalogisiert haben, dass sie alles, was es gibt, inzwischen kennen. Und was sie nicht kennen, gibt es eben nicht. Das wichtigste sei eben das Wissen über das, was es gibt. Da weitere Hammel, die sich um Wichtigkeit bemühen, nachdrängeln, aber bei den Wissenhammel keinen Platz mehr finden, behaupten diese Besonderen Hammel einfach das Gegenteil, nämlich dass Glauben noch wichtiger sei als Wissen. Man müsse nicht immer alles wissen, aber man solle glauben, …was sie sagen. Weitere Hammel drängen nach und bilden neue Gruppen. Der Antrieb dazu liegt bei allen Hammeln ganz klar im Neid auf die anderen, im Großen wie im Kleinen. In einem gewissen Sinne sind sie alle regelrecht: NEIDHAMMEL.