(0)

Die Patentochter des alten Fritz

E-book


In festgefĂŒgter Schlachtordnung, wie die Mauern, standen die Preußen. Noch war nichts zu sehen vom Feinde, der das Dorf besetzt hielt. Aber jetzt! Da quoll es in endlosen Massen zwischen den HĂ€usern vor. Die preußischen Kanonen spieen Tod und Verderben. Nun wuchtete es ĂŒber das Schneefeld daher, die weiße Decke dĂ€mpfte den Schall, aber erstickte ihn nicht. Die Erde dröhnte und bebte, österreichische Kavallerie brauste heran, fuhr wie ein Wettersturm gegen die preußischen Reiterscharen des rechten FlĂŒgels. So ungestĂŒm war der Anprall, der Stoß so gewaltig, die Preußen vermochten nicht standzuhalten. Die Preußen wichen – sie wichen zurĂŒck, die Preußen – zurĂŒck in die Reihen der eignen Fußvölker. Ein grausiger, zappelnder, dampfender, ringender KnĂ€uel von Menschen- und Tierleibern; Kampfgeschrei, Wutschnauben, ein Ächzen und Stöhnen. Ströme von Blut im zerstampften Schnee, Wunde, Sterbende, Tote. Pulverdampf, der gnĂ€dig verhĂŒllte. So wogte die Schlacht weiter. Die Wage des Geschickes wollte sich senken zugunsten der Österreicher, hochauf schnellte die der Preußen. Bellona, die Launische, ließ ihre Entscheidung nicht ahnen ...