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Die Sphinx in Trauer

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„Seit zehn Minuten war ich gestorben. Trotzdem sah und hörte ich alles, was um mich vorging. Ich litt unter jenem seltsamen Zustand des AlpdrĂŒckens, in dem man zu ersticken vermeint, laut um Hilfe rufen möchte und doch nicht die Kraft findet, dem Organismus irgendwelches Leben abzugewinnen. Und dieser Zustand war um so fĂŒrchterlicher, als er minutenlang anhielt, – Minuten, die mir zur Ewigkeit wurden, bis ich, gefĂŒhllos fĂŒr die Außenwelt, da lag und nur die schreckliche Gewissheit hatte, mit wachen Sinnen nicht mehr zu sein." Mit diesen Worten beginnt Max Kretzers wohl ungewöhnlichster Roman. WĂ€hrend er so daliegt und auch von seiner Umwelt und den Ärzten als tot diagnostiziert wird, erlebt er, wie sich seine Frau Irma mit einem Liebhaber trifft und eigentlich nicht ganz unglĂŒcklich ĂŒber sein Ableben erscheint. Als er schließlich fĂŒr alle ĂŒberraschend aus dem Zustand der Katalepsie ins Leben zurĂŒckkehrt, hat sich seine Welt fĂŒr immer verĂ€ndert. Hat er getrĂ€umt, war es Wirklichkeit? Der Verdacht hat sich ĂŒber seine Ehe gelegt und vergiftet sie mehr und mehr bis zur finalen Tragödie.