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Du wusstest es doch

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Josepha Mendels fĂŒhrte ein fĂŒr damalige VerhĂ€ltnisse beispiellos unabhĂ€ngiges Leben und setzte mit der Figur der HenriĂ«tte allen frei denkenden, fĂŒhlenden und handelnden, ebenso verrĂŒckten wie lebensklugen Frauen ein Denkmal: Der jĂŒdische Dichter Frans gibt sich 1943 auf der Flucht das Versprechen, jede Erinnerung an seine in den Niederlanden zurĂŒckgelassene Frau, seine zwei Kinder und seine Mutter in einen geheimen Winkel des Herzens zu schieben – und den Rest weit zu öffnen. Dann begegnet er im Londoner Hyde Park zufĂ€llig der ebenfalls exilierten HenriĂ«tte, und sofort beginnt ihre exzentrische, freie, ehrliche, intensive Liebe, die ihr eigenes Ende kennt und deshalb die Kompromisse umso kompromissloser lebt.

Dieser Liebesroman verzaubert durch seine zugleich poetische und humorvolle Sprache, die frei von jedem Pathos ist.

Mendels zeigt uns den Sprung in einem altmodischen Emaille-Waschbecken und erzĂ€hlt doch in Wahrheit vom Seelenzustand derer, die davor stehen. Das muss man erstmal können, sagt der geneigte Leser glĂŒcklich seufzend.