Schon als kleiner Junge hatte der Autor wissen wollen, welche Rolle sein GroĂvater Karl als AngehĂśriger der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg gespielt hat. Faszination und Grauen erfĂźllen ihn, als er sich in den 1980er-Jahren die eine oder andere Episode von ihm erzählen lässt. Dann, als Anfang 40-Jähriger, siebzig Jahre nach Kriegsende, macht er sich selbst auf die Suche, mehr Ăźber ihn und die Auswirkungen seines Schicksals zu erfahren: Mit der Instamatic-Kamera des verstorbenen Karl, fĂźr die nur noch längst abgelaufene Filme existieren, und alten Fotos reist er an die Orte, an denen dieser sich einst als Soldat aufgehalten hat. Ăber seinen Opa findet der Autor nur wenig Neues heraus, stattdessen aber umso mehr Ăźber sich selbst, seine Familie und die transgenerationale Verarbeitung von Erinnerungen. Plätze, Menschen, Begegnungen und historische Relikte sprechen fĂźr sich und ganze Nachkriegsgenerationen, ob Ukraine, Frankreich, Polen, Tschechien, West- oder Ostdeutschland. Obwohl der Suchende oft im Konflikt ist, ob seine Recherchen Sinn machen, kommt er am Ende zu dem Schluss, dass das Fragen nach der Vergangenheit, Antworten fĂźr die Jetztzeit bereithält und Ăźber die eigene Identität Aufschluss gibt.