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Erbarmen : Novelle

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Über die Liebe, ĂŒber Phantaisen und RealitĂ€t, erzĂ€hlt aus der Sicht einer Frau

Dass Hermann Peter Piwitt eine Frau erzĂ€hlen lĂ€sst, in IchForm, ist gewiss eine Überraschung. Und sie gelingt! Vielleicht weil der Autor sich selbst und seine Geschlechtsgenossen, so aus ironischkomischer Perspektive in den Blick nehmen kann. Nach einer eher leidenschaftslosen Ehe, die durch den Unfalltod des Ehemannes ihr Ende gefunden hat (nicht unbedingt ein glĂŒckliches, genau genommen), scheint nun alles anders zu werden. Henrik, ein Schriftsteller, ist ins Leben der ErzĂ€hlerin getreten.

Für die beiden nicht mehr ganz jungen Menschen bietet sich endlich die große Chance, Waghalsiges zu riskieren, Phantasien auszuleben. Jeden Moment kosten sie aus, indem sie sich gĂ€nzlich einander hingeben. »Da wir aneinander verloren, verlor sich auch der Alltag in uns", wird sich die ErzĂ€hlerin erinnern. Wenn nur dieser sonderbare Wunsch von Henrik nicht wĂ€re, ein »Liebesbeweis", wie er es nennt. HartnĂ€ckig hält er daran fest. Aber könnte er dessen ErfĂŒllung ĂŒberhaupt ertragen?

Piwitt zeigt sich einmal mehr als genauer Beobachter und virtuoser ErzĂ€hler zwischenmenschlicher Verstrickungen und leiser Momente. »Erbarmen" ist eine melancholische und bisweilen tragikomische Novelle ĂŒber Sehnsucht, TĂ€uschung und SelbsttĂ€uschung.