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Erinnerungsarbeit

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Erinnerungsarbeit nutzt Erfahrungen von Frauen gegen die blinden Flecken der Sozialisationstheorien. Sie ist ein kollektiver Forschungsprozess, eine international angewandte sozialwissenschaftliche Methode zur kritischen Durchdringung von Selbstblockierungen. Wir Menschen bauen im Laufe unserer Geschichte unsere Persönlichkeit, bis eine stimmige RealitĂ€t fĂŒr uns entsteht; dafĂŒr wĂ€hlen wir aus der FĂŒlle des Erlebten aus, bewerten manches als bedeutungsvoll, verdrĂ€ngen anderes. Erinnerungsarbeit beginnt ganz subjektiv. Aber weil sie die Eingelassenheit der ganzen Person in ihre Welt zum Gegenstand hat, ist auch diese ganze Welt Gegenstand der Erforschung. So geht es auch um die Beteiligung an der eigenen UnterdrĂŒckung (Opfer/TĂ€ter). Diese Thematik wird durch die großen Bereiche von Moral und Verantwortung, Arbeit und Politik bis ins Reich der TrĂ€ume verfolgt. Zur Methode gehören auch die strategische Verschiebung von Forschungsfragen, Begriffsbildung und Disziplingrenzen ĂŒberschreitende Theoriekritik.