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Es war wie in einem Märchen : Dr. Norden Bestseller 273 – Arztroman

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Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt.

Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben. Die Serie von Patricia Vandenberg befindet sich inzwischen in der zweiten Autoren- und auch Arztgeneration.

Dr. Daniel Norden war als ein äußerst toleranter Arzt bekannt, und ungeachtet seiner Fähigkeiten wurde er auch deshalb von einigen Patienten und Patientinnen ganz besonders geschätzt. Aber außer diesen gab es auch ein paar wenige, mit denen er sich höchst ungern befaßte, und dazu gehörte die Frau Konsulin Amanda Hillbrecht.Nicht nur, weil sie stets mit dem Titel angeredet werden wollte, konnte Dr. Norden keine Sympathie für sie aufbringen, sondern vor allem deshalb, weil sie ihre einzige Enkeltochter förmlich unterjochte. Und diese Amanda, die es wenigstens erreicht hatte, daß sie Mandy genannt wurde, mochte Dr. Norden besonders gern, ohne ihr jedoch bisher erfolgreich aus ihrer Verklemmtheit helfen zu können.Mandy war in ihrem jungen Leben zu sehr geduckt worden, wenngleich das die Konsulin als Erziehung bezeichnete, und eine Hillbrecht mußte eine wohlerzogene junge Dame sein.Mandy Hillbrecht war dreiundzwanzig, aber sie sah aus wie siebzehn und wirkte scheu und sogar ängstlich. Sie hatte unter der Herrschaft der Konsulin im Hause Hillbrecht keine Chance erhalten, sich zu entfalten.Auch ihre Mutter hatte in Ehrfurcht vor der Konsulin gelebt, und sie war früh gestorben an einem schweren Nierenleiden, und so meinte dann die Konsulin, daß auch Mandy nicht alt werden würde und sie deshalb möglichst von allem, was Anstrengung bedeutete, ferngehalten werden müßte.Nun, die Konsulin hatte es ihrer Schwiegertochter auch nachgetragen, daß sie ihrem Mann nicht wenigstens einen Sohn geschenkt hatte, und dann mißfiel es ihr außerordentlich, daß ihr Sohn keine Neigung zeigte, nochmals zu heiraten!Walter Hillbrecht wäre nicht abgeneigt gewesen, aber die Frau, die er gern geheiratet hätte, hatte ihm glatt einen Korb gegeben, als er gesagt hatte, daß er seine Mutter nicht vor die Tür setzen könnte. Auch ihn beherrschte die Konsulin, allerdings auch aus dem Grunde, weil sie die Aktienmehrheit besaß und auch das Mitspracherecht an allen geschäftlichen Entscheidungen. Und sie war es auch gewesen, die ihren Sohn, der damals erst dreiundzwanzig Jahre alt gewesen war, mit der Baronesse Candida von Eppen verheiratet hatte, damit der Adel auch zum Geldadel kommen sollte.Walter hatte nichts dagegen gehabt, denn Candida war reizend, sanft und nachgiebig. Daß sie schon immer leicht kränkelte, wußte allerdings seine Mutter nicht. Aber sie war auch nicht unvermögend, was ja auch eine Rolle spielte.Mandy wurde jeder Sport untersagt, und weil sie sich nicht auflehnen konnte, wurde sie zu einem Bücherwurm.