Ein Heft zur Konstruktion von Heimat-Bildern und Gemeinschaften in der Diaspora und Extremsituationen.
Gruppen, die sich unter äußerem Druck, schwierigen oder gar extremen Verhältnissen wieder finden, bilden oft überraschend starke Identitäten aus und generieren Ressourcen der Kohäsion von oft ungewöhnlicher Qualität und Wirkungskraft. Personen und Gruppen im Exil, unter Bedingungen des Kriegseinsatzes, der Gefangenschaft oder in migrantischen Verhältnissen sind unter dem Druck der Verhältnisse oft erstaunlich kreativ. Sie bilden Settings und Netzwerke, entfalten symbolische Ressourcen, die die Beteiligten und ihre sozialen Dynamiken effektvoll stabilisieren. Die aktuelle Situation rasch wachsender Bevölkerungsbewegungen im Zeichen von Migration und Flucht erhöht schrittweise auch die Aufmerksamkeit für historische Erfahrungen.
Dieses Themenheft möchte Formen solcher Netzwerkbildung nachgehen und jenes Reservoir von Bildern und Symbolen durchmustern, das zu ihrer Festigung beiträgt. Hierzu haben der Herausgeber und die Herausgeberin den klassischen Topos der "Imagined Communities" von Benedict Anderson dialektisch gewendet und zur "community of images" umgedeutet.