Die Bibel mit ihrem Reichtum an Geschichten und Gestalten hat unsere Kultur zutiefst geprägt. Auf ganz unterschiedliche Weise haben Menschen ihren Zugang zu diesen Geschichten und Gestalten gesucht und auch gefunden. Solche Zugänge begegnen in der bildenden Kunst ebenso wie auch in der Literatur. In diesem Buch sind acht Vorträge dokumentiert, in denen gezeigt wird, wie Gestalten und Geschichten der Hebräischen Bibel, des Alten Testaments des Christentums, in der Literatur des zwanzigsten Jahrhunderts aufgenommen und interpretiert worden sind. Dabei werden folgende Werke zugrunde gelegt: das Drama 'Die Sündflut' von Ernst Barlach, die Roman-Trilogie 'Die Sintflut' von Stefan Andres, Romane von Joseph Roth und Herbert G. Wells über Hiob, das Buch 'Adam oder das Geheimnis des Anfangs' von Elie Wiesel, der Roman 'Der König David Bericht' von Stefan Heym, der Roman 'Jephtas Tochter' von Lion Feuchtwanger, der Roman 'Der Mann im Fisch' von Stefan Andres und die Erzählung 'Das Gesetz' von Thomas Mann - Werke also, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Dennoch haben sie etwas Gemeinsames: Alle zeigen auf je ihre Weise, wie die Verfasser ihre jeweilige Gegenwart vor dem Hintergrund der biblischen Geschichten, auf die sie sich beziehen, verstanden haben. Es ist keineswegs übertrieben davon zu sprechen, dass die biblischen Traditionen somit eine Verstehens-hilfe bieten, die es ermöglicht, das eigene Leben wie das der jeweiligen Gesellschaft zu deuten und damit letztlich auch gestalten zu können.