Gritta, Tochter des Hochgrafen Rattenzuhausbeiuns, wird von ihrer Stiefmutter in eine dunkle Klosterschule gesteckt. Zum Glück aber gelingt es der kleinen Gräfin, zusammen mit anderen Schülerinnen auszubrechen. Dass alles ein gutes Ende nimmt und dass auch die sensationelle Thronrettungsmaschine, die Grittas Vater erfunden hat, ein voller Erfolg wird, daran sind nicht zuletzt Grittas vierbeinige Freunde, die Ratten, beteiligt.
Christa Kozik hat die Geschichte nach einer Vorlage von Gisela und Bettina von Arnim für junge Leser neu erzählt. Nach einem ebenfalls von Christa Kozik geschriebenen Drehbuch wurde das Buch von der DEFA verfilmt.
LESEPROBE:
Gritta war wie erstarrt. Sie versuchte, der Ratte hinterherzupfeifen, denn sie hatte ihre Lieblingsratte Meta erkannt, die mit dem Ohrring.
Gouverneur Gierhand mochte wohl Grittas Pfiff gehört haben, denn er fragte misstrauisch die Oberin, ob sie hier wirklich unbeobachtet seien. Die Oberin beschwichtigte ihn. "Sorg Er sich nicht. Kein Mensch sieht und hört uns. Also, wir haben es geschafft. Die Ratte hat das Testament der Gräfin Nesselkrautia von Rattenweg zerfressen. Damit fällt deren Vermögen an das Kloster. Und was hast du erreicht, mein falsches Paterchen?"
Gierhand zog aus dem Ärmel eine Schriftrolle und warf sie der Oberin hin.
"Hier sind wieder einige Unterschriften. Ich konnte diese Mütter oder Väter bereden, ihre Schäflein für immer bei Euch im Kloster zu lassen. Das bringt viele Goldstücke."
Die Oberin blätterte in den Papieren und las laut. "Ah, die Margareta, dann die Kamilla. Die kleine Hermina ist auch dabei, Petrina und Reseda und Carolina. Wie schön, wie schön!"
Und sie rieb sich vor Freude die Hände.
"Aber die kleine Hochgräfin Gritta ist nicht dabei. Warum denn nicht? Traut ihr euch nicht ins Rattenschloss? Dieser Hochgraf soll ein Trottel sein. Er hat nur die Maschinen im Kopf. Und neuerdings hat er eine ganz junge Braut, eben diese Nesselkrautia. Du könntest ihm die Tochter gewiss abschwatzen."
Gouverneur Gierhand nahm ihr die Schriftrolle wieder weg und sagte böse: "Die Hälfte des Geldes bekomme ich. Und was das Rattenschloss angeht, habe ich meine eigenen Pläne. Das geht euch nichts an."