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Hab' mich lieb, kleiner Mann : Mami 1942 – Familienroman

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Die Familie ist ein Hort der Liebe, Geborgenheit und Zärtlichkeit. Wir alle sehnen uns nach diesem Flucht- und Orientierungspunkt, der unsere persönliche Welt zusammenhält und schön macht. Das wichtigste Bindeglied der Familie ist Mami. In diesen herzenswarmen Romanen wird davon mit meisterhafter Einfühlung erzählt. Die Romanreihe Mami setzt einen unerschütterlichen Wert der Liebe, begeistert die Menschen und lässt sie in unruhigen Zeiten Mut und Hoffnung schöpfen. Kinderglück und Elternfreuden sind durch nichts auf der Welt zu ersetzen. Genau davon kündet Mami.

Es begann alles mit einer Orange, deren Hülle aus dünnem Papier sich Anita zufälligerweise anschaute. San Rocco, Italien, stand darauf. Versunken strich Anita das Papier glatt. Ihre Mutter stammte aus San Rocco. Ihre zärtliche, schöne Mutter, die so früh gestorben war. Wie oft hatte diese ihrem kleinen Mädchen von dem sonnigen Land ihrer Kindheit erzählt, von dem weißen, säulengeschmückten Elternhaus zwischen Zypressen und Camelienbäumen. Die Mama, ihre Mamina, tat das in ihrer Sprache, die das Kind Anita spielend von ihr erlernte. Klang sie doch melodisch wie Musik aus ihrem Mund! Und war ihr Name nicht schon Musik: Julietta. »Warum fahren wir nicht einmal zu dem weißen Haus, Mamina?« hatte sie gefragt. Da war die Mutter still geworden. Sie hatte an ihr vorbeigesehen in unbestimmte Fernen. »Die Türen würden uns verschlossen bleiben«, war es leise und traurig über ihre Lippen gekommen. »Sogar meine Briefe sind ungeöffnet zurückgegangen.« Das Kind konnte das noch nicht verstehen. Aber es wagte auch nicht weiter zu fragen, weil es schon merkte, daß dann immer ein Schatten über das geliebte Gesicht fiel. Anita war zehn Jahre, als eine schwere Krankheit die Mutter dahingerafft hatte. In ihrem großen Schmerz war San Rocco doch der Ort ihrer einsamen Kinderträume geblieben.