In dem hitzig geführten Streit der Meinungen um das Für und Wider des Familien-Stellens nach Bert Hellinger vermag dieses nüchterne Buch wichtige sachliche Impulse zu geben. Aus der Perspektive der empirischen Psychotherapieforschung stellt es die bisher nur unzureichend beantwortete Frage nach der Wirksamkeit von Aufstellungen: ob wirklich "Demut heilt, wo Schicksal wirkt". Die Forschungslogik folgt dabei dem Gesetz der "Operationalisierung", die subjektive Erlebnisqualitäten in objektive Zahlen zu übersetzen sucht.
Der ausführliche theoretische Teil der Studie vergleicht den Begriff des "inneren Bildes", das sich in der Aufstellungsarbeit verändern soll, mit empirischen Befunden und Modellbildungen aus der aktuellen Gedächtnis-, Entwicklungs- und Selbstpsychologie.
Daneben geht der Autor der Frage nach, welche Anteile der Arbeitsweise Bert Hellingers bereits in anderen Therapiesätzen erfolgreich angewendet werden, ohne dass dabei das heftig umstrittene Phänomen des "wissenden Feldes" bemüht wird.
Höppners Studie kommt ein bedeutender Platz in der Kontroverse um das Familien-Stellens zu - vielleicht einer zwischen den Stühlen, aber in jedem Fall ein Ehrenplatz.