Festmahl, Fastenspeise, Hungersnot – hier geht es um ein grundlegendes Thema der Menschheit, grundlegend jedenfalls für Zeiten, die Nahrungsmittel nicht im Überfluss kannten, meist sogar Mangel litten. Ernst Schubert macht aus einem kulinarischen Thema eine umfassende Kultur- und Mentalitätsgeschichte des Mittelalters. Er berichtet vom Fleisch und vom betrügerischen Metzger, vom Hering und vom Stockfisch, vom höfischen Festmahl ebenso wie von den kargen Speisen des gemeinen Mannes und der Hungersnot. Höchst anschaulich und immer nah an den Quellen erzählt, bürstet Ernst Schubert das Thema aber auch konsequent gegen den Strich, räumt mit vielen Vorurteilen der Ritterromantik und der Turnierspektakel auf. Die konkrete Realität, auch die Derbheit des täglichen Lebens, ist ihm ein Anliegen, und da das Spektrum seiner Darstellung groß ist, wird so fast der ganze mittelalterliche Kosmos des Alltagslebens lebendig.