Lisa spürte eine leichte Gänsehaut, als sie den alten, verwitterten Pfad entlangging, der zur Ruine eines Tempels führte. Schon seit Wochen hörte sie die Geschichten über diese geheimnisvolle Stätte – ein Ort, an dem unerklärliche Lichter gesehen und geisterhafte Schatten beobachtet wurden. Der Mond stand halb verdeckt über dem Wald, als sie den Rand der Lichtung erreichte. Ein Hauch von Unbehagen legte sich über sie, doch sie konnte die Faszination nicht leugnen.
Die Ruinen waren überwuchert von Efeu und Moos, doch selbst in ihrem verfallenen Zustand strahlten sie eine unheimliche Erhabenheit aus. In der Mitte erhob sich ein steinerner Altar, umgeben von halb verfallenen Säulen. Die Luft schien hier dicker, voller einer seltsamen, elektrisierenden Energie, die Lisa kaum in Worte fassen konnte.
Ihre Finger strichen über die kühlen Steine, als sie plötzlich das Gefühl hatte, beobachtet zu werden. Sie drehte sich um, doch außer dem Wispern des Windes und dem sanften Rascheln der Blätter war nichts zu hören. Dennoch blieb das Gefühl, dass sie nicht allein war.
„Du bist mutig, diesen Ort zu betreten,“ sagte eine tiefe, samtige Stimme hinter ihr.