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INDIVIDUUM : Globalisiert, emanzipiert - orientierungslos?

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Ist es nicht bereits schlimm genug, dass die Ängste der Menschen durchweg auf Ignoranz treffen? Worin liegt der Nutzen eines Buches, das sich unterschwellig auch noch ĂŒber diese BefĂŒrchtungen lustig macht? Sollen hier etwa die Musiker der RMS Titanic zum zynischen Vorbild dafĂŒr erklĂ€rt werden, das aufbauend Schöne nicht einmal nach ausgerufenem "Rette sich, wer kann!" in Frage zu stellen? Oder entsteht der verhöhnende Eindruck etwa gerade deshalb, weil die liebgewonnenen dunkelsten Prognosen als Ausgangspunkt unĂŒblicherweise tatsĂ€chlich BerĂŒcksichtigung finden? In der Essaysammlung werden verschiedene Aspekte aus den Schwerpunkten Familie und Partnerschaft, Arbeit und Beruf sowie Religion und Weltanschauung durch eine eher ungewöhnliche Linse betrachtet. Ihren Schliff erhĂ€lt selbige anhand der jeweils zerstörerischen KrĂ€fte, derer Globalisierung und Individualisierung einstimmig bezichtigt werden. Das aus den Katastrophenszenarien gebĂŒndelte Bild zeigt zwar Unbequemes, aber wider Erwarten nichts FurchteinflĂ¶ĂŸendes. Obwohl, ein Umstand könnte durchaus zu Panikattacken fĂŒhren: FĂŒr den richtigen Weg gibt es keine App. Wie lebt es sich also in einer Gesellschaft ohne Halt und Orientierung? Muss sich ein weltoffener Mensch denn wirklich jegliche UnverschĂ€mtheit gefallen lassen? Kommt ein weltzugewandter BĂŒrger tatsĂ€chlich nicht umhin, intimste Details vor aller Öffentlichkeit auszubreiten? Bietet unsere schnelllebige Zeit ĂŒberhaupt noch die Möglichkeit, einen klaren Gedanken zu fassen und AbwĂ€gungen vorzunehmen? Die ĂŒberarbeiteten Versionen der Abhandlungen, die zwischen 2013 und 2016 erschienen sind, fĂŒhren hier nun mit Blick auf eine unheilvolle Begleiterscheinung von "Vertrauen" zu einem GesamtresĂŒmee.