Die These des Buches ist, daĂ in einem bĂŒrgerlich- protestantischen Umfeld Musik als Medium der Introspektion dienen kann. Das moderne autonome Subjekt konstituiert sich, zurĂŒckgezogen aus der Prosa der Welt, in der Ausleuchtung seiner Innerlichkeit. Diese Innerlichkeit ist bei Bach noch religiös verfaĂt. Es geht um Erlösungsverlangen und HeilsgewiĂheit. Das jedoch lĂ€Ăt sich leicht ĂŒbersetzen. Religion meint nur, daĂ die Welt als ganze im Blick steht - im unstillbaren Schmerz ĂŒber die existentielle Verlassenheit des Selbst und in der lauteren Freude ĂŒber das Dasein, wie immer es sei.