Der Aufstieg und Fall des jĂźdischen Unternehmers Julius Barmat in der Zwischenkriegszeit steht exemplarisch fĂźr die andauernden Debatten Ăźber Kapitalismus, Moral und Demokratie. Das Buch regt dazu an, den politischen Radikalismus neu zu Ăźberdenken und sich mit der heutigen Praxis des Kapitalismus und der Kapitalismuskritik auseinanderzusetzen.
Wer war dieser Julius Barmat, der am Silvestertag 1924 im noblen Schwanenwerder bei Berlin verhaftet wurde? Ein begnadeter Unternehmer, der während der englischen Blockade maĂgeblich zur Lebensmittelversorgung in Deutschland beitrug, dessen Industriekonzern aber im Zuge der Währungsstabilisierung scheiterte? Oder ein betrĂźgerischer, korrupter, "ostjĂźdischer" Kriegs- und Inflationsgewinnler? War er ein Agent des Kaiserreichs oder ein opportunistischer Sozialdemokrat und FĂśrderer der Zweiten Internationale? Die Verhaftung dieses Mannes lĂśste einen der brisantesten deutschen Finanzskandale aus, der nicht nur die JustizbehĂśrden, die Medien und Radikale beschäftigte, sondern auch Literaten und Theaterregisseure.