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Katharina von Alexandrien

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Katharina von Alexandrien († angeblich 306) war eine GroßmĂ€rtyrerin der byzantinischen Kirche. Zur Zeit der KreuzzĂŒge im 12. und 13. Jahrhundert wurde sie von den europĂ€ischen Rittern als ĂŒberweltliche Schlachtenhelferin verehrt. Die ParallelitĂ€t ist unĂŒbersehbar: Wie einst die MĂ€rtyrer und MĂ€rtyrerinnen des frĂŒhen Christentums, so sollten auch die Ritter den Gedanken ins Auge fassen, im Glaubenskampf zu sterben. Da die Kirche ganz besonders den MĂ€rtyrern des Glaubens die Macht zusprach, die Ritter zu bewahren und sie im Kampf gegen die Heiden zu unterstĂŒtzen, erflehten diese ihren Beistand durch FĂŒrbitten zu Gott.

Katharinas herausragende Stellung im Kosmos der Heiligen erkannten die Menschen des Mittelalters an ihrer Legende. Darin wird berichtet, dass himmlische MĂ€chte eingriffen und die schöne Jungfrau vor der grausamen Folter der RĂ€derung retteten. Diese MĂ€chte bewirkten zudem, dass das mit Messern gespickten Folterrad zersprang und mit seinen TrĂŒmmern Tausende Schergen und Zuschauer des Spektakels erschlug. Die zum Tode verurteilte Katharina wurde anschließend mit dem Schwert enthauptet. Rad und Schwert sind daher ihre Erkennungsmerkmale: Die GlĂ€ubigen deuteten diese Attribute als Symbole fĂŒr ihre StĂ€rke.

BĂŒrger und Bauern ahmten die Ritter nach: Katharina wurde nach 1200 zu einer der grĂ¶ĂŸten Volksheiligen der West- und Ostkirche. Wohl keiner anderen Heiligen trug man so viele ZustĂ€ndigkeiten an wie ihr. UnzĂ€hlige Kirchen, Klöster und HospitĂ€ler in Europa erhielten den Weihetitel 'St.Katharinen'. Ihr ursprĂŒngliches Ritterpatronat geriet darĂŒber in Vergessenheit. Dieses Buch will daran erinnern. Als Einstieg dient das Wappen der Ritter von Wedel, das ein Katharinenrad darstellt. Bis heute ist Katharina weltweit einer der hĂ€ufigsten weiblichen Vornamen in der Christenheit.