Maxim Ossipows zweite deutschsprachige VerĂśffentlichung versammelt Essays, Geschichten und Novellen. Egal welches Genre der Autor wählt, egal wo seine Erzählungen spielen (die russischen Provinzen, Westeuropa, die USA), sein Focus gilt den Erwartungen, Ambitionen und Ăngsten seiner Protagonisten. Was diese teilen, ist eine existentielle Einsamkeit; ein schmerzhafter Zustand, der bisweilen aber auch produktive Kräfte freisetzt. Ossipows Charaktere leben voll und ganz im 21. Jahrhundert, sind jedoch getrieben von elementaren zeitlosen Fragen, die endgĂźltige Antworten erfordern, denen sie sich in der Regel entziehen. Der Blick des Autors auf die beschriebenen Verhältnisse ist klar und gänzlich unsentimental, ja gnadenlos, und doch immer getragen von groĂer Empathie fĂźr die handelnden Personen. Ihm gelingt das KunststĂźck, uns an der Offenbarung plĂśtzlicher GlĂźcksmomente dieser Menschen teilhaben zu lassen.