Der junge Mann ahnte nicht, dass er nur noch fünf Minuten zu leben hatte. Er stand auf einem Bahnsteig des Hamburger Hauptbahnhofs, einen riesigen Blumenstrauß in der rechten Hand. Seine Linke hob er immer wieder auf Brusthöhe, um einen Blick auf seine Armbanduhr zu werfen. Das war eigentlich eine sinnlose Geste, denn an öffentlichen Uhren mangelte es in dem Bahnhofsgebäude wirklich nicht.
Aber der Wartende war nervös, voller fiebriger Vorfreude. Falls der Zug pünktlich war, würde er in weniger als einer Viertelstunde die schönste Frau der Welt in seine Arme schließen können. Jedenfalls gab es in seinem Herzen kein attraktiveres weibliches Wesen als Doris Raspe, die er vom Zug abholen wollte.
Eine Lautsprecherstimme meldete sich zu Wort.