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Krieg und Frieden

E-book


Die Weltlage 1983

Warum entdeckt weder der gesunde noch der gelehrte Menschenverstand am Ost-West-Gegensatz, an der »Kriegsgefahr« (die alle Politiker hĂŒben wie drĂŒben bannen möchten, so daß man sich fragt, wer sie eigentlich heraufbeschwört!), am Gegensatz von arm und reich im Weltmaßstab, an Gastarbeitern und Ölstaaten, an der New Yorker Börse und an der Welthungerhilfe jenes GeschĂ€ft, das einmal bĂŒrgerliche wie sozialistische Theoretiker Imperialismus nannten? Um die Beantwortung solcher Fragen, um die Analyse und ZurĂŒckweisung also gewisser ideologischer Gewohnheiten einer aufgeklĂ€rten Öffentlichkeit in Sachen Weltpolitik geht es in Kapitel I dieses Buches – und damit um alles andere als bloße Ideologiekritik. Es sind also keine differenziert konstruierten Probleme, deren Lösungsmöglichkeiten angesichts unerbittlicher SachzwĂ€nge das vorliegende Buch ausloten will, schon gar nicht solche der »Konfliktvermeidung«. Es sind vielmehr ziemlich allgemein bekannte Tatsachen, deren ErklĂ€rung die verschiedenen Kapitel gewidmet sind: Wie abhĂ€ngig die bundesdeutsche Wirtschaft von weltwirtschaftlichen Bedingungen ist – vom Export, aber auch vom Import, von der StĂ€rke ihrer Mark, die aber auch nicht zu stark sein darf, von amerikanischen ZinssĂ€tzen und japanischer Konkurrenz; wie sich mit kleinen grĂŒnen Schuldzetteln ein ganzes gesellschaftliches ProduktionsverhĂ€ltnis in alle Welt exportieren lĂ€ĂŸt, vorausgesetzt, alle »Machtfragen« sind klar und eindeutig beantwortet, von denen der »friedliche Austausch zum wechselseitigen Vorteil« in der modernen Welt noch allemal seinen Ausgang nimmt und die er folgerichtig auch immer wieder auf die Tagesordnung setzt, und wie die Armut ganzer Nationen beschaffen ist, die der weltweite Einsatz des ĂŒberschĂŒssigen Reichtums der GeschĂ€ftswelt einiger weniger Nationen in all seiner Wucht erzeugt.