Erzbischof Ernst bestieg 1476 im Alter von elf Jahren mit UnterstĂźtzung seiner Familie, den kursächsischen Wettinern, den Bischofsstuhl des Hochstifts Magdeburg. Folgt man der bisherigen Meinung, so nahm der 1513 verstorbene KirchenfĂźrst, der in der Forschung im Schatten seines Bruders KurfĂźrst des Weisen und seines Amtsnachfolgers Kardinal Albrecht von Brandenburg stand, in Geschichte und Kunst eine eher unbedeutende Position ein. In der Arbeit wird allerdings unter Auswertung schriftlicher, grĂśĂtenteils unpublizierter Quellen das Gegenteil bewiesen.
Exemplarisch wird an drei Bauvorhaben und ihrer Ausstattung dargestellt, welchen Einfluà der kunstsinnige Prälat auf Gestalt, Stil und Thema der von ihm in Auftrag gegebenen Kunstwerke ausgeßbt hat. Die repräsentative Moritzburg in Halle, sein prachtvolles Mausoleum in der Magdeburger Kathedrale sowie die Maria-Magdalenen-Kapelle der Moritzburg mit ihrem Reliquienschatz und den Retabeln Hans Baldung Griens legen davon Zeugnis ab, daà es Erzbischof Ernst durchaus verstand, mittels Kunst seine politischen Interessen und Ansprßche zu demonstrieren.