Wer Lotte Tobisch kennt, weiĂ: Sie nimmt sich kein Blatt vor den Mund, lässt sich von Konventionen nicht aufhalten, steht zu ihren eigenen Ăberzeugungen und handelt auch danach.
"Ich war ein schreckliches Mädchen", lacht sie, denn schon als Kind hatte sie ihren eigenen Kopf, ihre eigenen Vorstellungen und ging sehr konsequent ihren eigenen Weg.
Sie absolvierte eine Schauspielausbildung am Konservatorium und war auch eine PrivatschĂźlerin von Raoul Aslan, gab ein frĂźhes DebĂźt am Wiener Burgtheater, spielte in Filmen ebenso wie am Wiener Volkstheater und in der Josefstadt. Sie leitete Ăźber viele Jahre den Wiener Opernball und gilt als der Inbegriff der eleganten Wienerin. Ihr Briefwechsel mit dem Philosophen Theodor W. Adorno gibt ein beredtes Zeugnis von ihrer Intelligenz, ihrem Charme und ihrer Weltoffenheit. Ihr Engagement fĂźr soziale Projekte wie den Verein "KĂźnstler helfen KĂźnstlern" kommt aus der tiefen Ăberzeugung, dass man nie aufhĂśren darf, tätig zu sein und sich fĂźr andere einzusetzen.
Vieles kĂśnnen wir von dieser Frau lernen, nicht zuletzt ihr ureigenstes Lebensmotto: "Man muss die Dinge, die man macht, ernsthaft betreiben, aber man darf sie nicht ganz ernst nehmen."