Wären nur einzig und allein die Erinnerungen von Irene Zoch an ihren GroĂvater der Stoff dieses BĂźchleins, so wäre es eine liebevolle Familiengeschichte geblieben. Aber es ist bei Weitem mehr. Irene Zoch zeichnet das Bild eines dramatischen Jahrhunderts und versteht es dabei, den Leser zu fesseln. Im Mittelpunkt steht einer der unzähligen âkleinen Leuteâ, die zwei furchtbare Kriege durchlitten und durch ihr Handeln oder Nichthandeln Geschichte mitgeschrieben haben. Alfred Mohr erfuhr Hunger und bittere Armut, kämpfte fĂźr seine Rechte als Arbeiter und musste manche Enttäuschung verkraften und mitansehen, wie Hoffnungen scheiterten. Dabei hat er nie den Mut verloren. Eine besondere ErfĂźllung fand er noch im Alter von 70 Jahren als Mitarbeiter des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig. (MARTIN HOLTZHAUER)