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Meine Welt: Mein Kirgistan

E-book


"Mein Kirgistan" ist der zweite Band einer Reihe "Meine Welt". Wie schon bei "Mein Vietnam" geht es nicht darum, einen ReisefĂŒhrer zu schreiben, sondern Geschichten zu erzĂ€hlen, ĂŒber das, was ich bei einer Reise durch das Land erlebt habe.

Urlaub in Kirgistan! Wo ist das denn? Geht das ĂŒberhaupt? Zwei Fragen, die im Vorfeld der Tour immer wieder gestellt wurden. Erstaunen und Bewunderung, Ablehnung und Zweifel spiegeln sich in den Gesichtern der Fragesteller. Nein, das ist nichts fĂŒr mich. Ja, da wĂŒrde ich am liebsten die Koffer packen und mitreisen. Der erfreuliche Auftakt dieser Reise, die durchaus spontan angetreten werden kann: Es gibt keine Visumspflicht fĂŒr dieses Land, das je nach Geschmack unterschiedlich benannt wird, mal als Kirgisien, dann als Kirgistan und schließlich auch als Kirgisistan. Alle drei Namen sind gebrĂ€uchlich, wobei die kirgisische Schreibweise die Bezeichnung Kirgistan nennt.

Kirgistan ist ein autonomer Staat, der nach dem Zerfall der Sowjetunion seinen eigenen Weg geht. In Mittelasien gelegen grenzt es im Norden an Kasachstan, im Osten an China, im SĂŒden an Tadschikistan und im Westen an Usbekistan.

Ein Urlaub im herkömmlichen Sinne ist sicherlich nicht drin. Deshalb sollten alle Sonnenanbeter und Diskohengste, Schicki-Micki-Ladies und Poolliegen-Besetzer tunlichst davon Abstand nehmen, ĂŒberhaupt einen Gedanken daran zu verschwenden.

Kirgistan ist ein Land fĂŒr Unerschrockene, Hartgesottene, Abenteuerlustige und Unempfindliche. Sie erwartet in diesem Land eine Zeitreise zurĂŒck ins Jahr 1950, wenn nicht sogar 1930, eine Erlebnisreise, die jeden Tag neue, unvorstellbare EindrĂŒcke bringt. Der Reisende sollte sich alles abschminken, nicht nur die Kosmetik, sondern auch mitteleuropĂ€ische Standards und Essgewohnheiten sowie den Glauben, er kĂ€me irgendwie durch mit seinen Deutsch-, Englisch- und/oder Französisch-Kenntnissen. Wer kein Russisch, geschweige denn Kirgisisch, spricht oder nicht wenigstens die russischen Beschreibungen lesen kann, der ist hoffnungslos verloren an diesem Flecken der Welt; es sei denn, er hat Begleiter, die die russische Sprache beherrschen.