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Meinungskrise und Meinungsbildung: Eine Philosophie der Doxa

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Christian Bermes diskutiert in seinem Essay das Konzept der Meinung in einem grundsätzlichen Sinne. Er fragt danach, ob wir ßberhaupt noch ein Verständnis von Meinungen als Meinungen besitzen. Zeitkritisch und in Auseinandersetzung mit Positionen der Sozial- und Kommunikationswissenschaften zeigt Bermes, dass die Meinungskrisen der Gegenwart letztlich in einer Krisis der Doxa grßnden.

Die Antworten scheinen klar zu sein, wenn es um Meinungen geht: Meinungen sind privat, subjektiv, beliebig oder willkßrlich. Werden Meinungen dem Wissen gegenßbergestellt, erscheinen sie als ein Provisorium, das mÜglichst schnell ßberwunden werden muss, damit sinnvoll von Erkenntnis gesprochen werden kann. Gleichwohl mßssen wir mit Meinungen umgehen, gerade die Herausforderungen der Sozialen Medien zeigen dies aufs Neue. In seinem Essay entwickelt Bermes in Auseinandersetzung mit Wittgenstein und im Anschluss an das phänomenologische Projekt einer Rehabilitierung der Doxa Bausteine zu einer Theorie wohlfundierter Meinung. Er diagnostiziert einen Mythos, der sich um das Meinungskonzept entwickelt hat, und erÜrtert die Doxa im Ausgang von einem Verständnis des Exemplarischen. Meinungen sind nicht einfach beliebig, subjektiv oder willkßrlich. Auch Meinungen unterliegen Qualifikationsmerkmalen. Dies hat sowohl Auswirkungen fßr die Philosophische Anthropologie als auch fßr dasjenige, was als Üffentliche Meinung bezeichnet wird.

Die zweite Auflage hat der Autor um ein Vorwort ergänzt, das auf die vielfältige Resonanz auf das Buch eingeht.