Nach einem Verkehrsunfall landet die in Deutschland lebende Iranerin Nassrin auf der chirurgischen Station eines Krankenhauses. Die Nacht- und Morgenstunden werden für sie zu einer existenziellen Reise durch Zwischenreiche der Kulturen, deren dramatisches Potenzial sich nicht allein aus dem Aufeinandertreffen von Ost und West speist, sondern ebenso aus dem Ineinanderfließen der Sphären von Erinnerung und Gegenwart, Traum und Realität, innerer Imagination und literarischer Reflexion.
Mit spielerischer, zwischen Komik und Ernst schwebender Ironie erzählt Fahimeh Farsaie von alltäglichen Konflikten und Kommunikationsbarrieren, kleinen Katastrophen und großen Sehnsüchten von Migrantinnen in Deutschland. Schließlich gelangt ihre Protagonistin Nassrin zu der Erkenntnis, dass sie in ihrem Kampf gegen unflexible Bürokratie, Egoismus und zwischenmenschliche Kälte sowie gegen das Aufsteigen lähmender Erinnerungen und Unheilsprophezeiungen allein auf ihre eigene Kraft vertrauen muss, auf den unbedingten Willen, die individuelle Würde zu wahren.