Ehedem Stillgebet des Priesters, wurde das Gabengebet durch die Liturgiereform zu einem deutlich vernehmbaren Präsidialgebet aufgewertet. Der Vorsteher der Eucharistiefeier bittet Gott in immer neuen Varianten um Annahme der Gaben und um zeitliche und ewige Güter für die Mitfeiernden – mit Worten, die jahrhundertelang die Liturgie geprägt haben. Die Auslegung der alten Texte zeigt jedoch auch, dass (vorchristliche) Opferterminologie und heutiges Eucharistieverständnis nicht immer vollständig in Einklang zu bringen sind.
Der Autor analysiert die Gebete und bietet eine eigene ÜberSetzung, die sich eng an die lateinische Vorlage hält. "In ihrer prägnanten Kürze widerstehen die Orationen der wolkigen Polylogie, die in religiösen Dingen nicht ganz unüblich ist" (Alex Stock).