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Phantastische Geschichten 2: Das Grillenspiel, Wie Doktor Hiob Paupersum seiner Tochter rote Rosen schenkte.

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Gustav Meyrinks Feder entströmt eine außergewöhnliche Prosa, die mit facettenreichem und sehr phantasievollem Ausdruck gesegnet ist. Innerhalb der Reihe "Phantastische Geschichten" prĂ€sentieren sich irrationale, ambivalente, groteske Situationen, Handlungen und Charaktere im Gewand der AlltĂ€glichkeit, so dass eine fast greifbare Spannung entsteht, die sich als Nerven kitzelnder, Bewusstsein stimulierender und Fantasie anregender transzendentaler literarischer Zustand entpuppt, innerhalb dessen man gemĂŒtliche Stunden des Genusses erleben bzw. verstreichen lassen kann. In "Das Grillenspiel" bringt ein europĂ€ischer Wissenschaftler von einer Forschungsreise in Tibet ein Insekt mit, das von einem seiner Kollegen der Fachschaft prĂ€sentiert wird und das mit einer unheimlichen Geschichte verbunden ist. In Tibet verblĂŒffte und verĂ€rgerte ein einfacher BergfĂŒhrer mit seinem anscheinend weitreichenderen metaphysischen Wissen den Feldforscher dermaßen, dass er diesen zu einem Beweis seiner religiösen Überzeugung aufforderte. Nach anfĂ€nglichem Zögern bringt der BergfĂŒhrer "den Zweifler" zu einem einsiedlerischen Guru, welcher anhand eines spektakulĂ€ren praktischen Beispiels das WirklichkeitsverstĂ€ndnis des Wissenschaftlers erschĂŒttert. "Wie Doktor Hiob Paupersum seiner Tochter rote Rosen schenkte" erzĂ€hlt von einem erfolglosen Wissenschaftler, dessen sĂ€mtliche ausgearbeiteten Ideen niemals finanziert wurden bzw. nicht einmal im Ansatz eine praktische Umsetzung fanden. In einer Kneipe trifft er auf eine Art "gelackten Galan", welcher ihm eine außergewöhnlich hohe Geldsumme anbietet. Als Gegenleistung wĂŒrde der gescheiterte Akademiker sich aufgrund seines seltsamen Äußeren lediglich dazu verpflichten mĂŒssen, sich im Zirkus oder auf JahrmĂ€rkten als Objekt der HĂ€sslichkeit vorfĂŒhren zu lassen....