Die wissenschaftliche Forschung zur Berichterstattung Ăźber Skandale fokussiert bisher zumeist auf Einzelfallstudien zu groĂen Skandalfällen. Um die Berichterstattung auch auf breiter Basis zu erfassen, beschreibt die vorliegende Dissertation die Darstellung und die Strukturen der medialen Skandalisierung im Zeitraum eines Jahres in drei Tageszeitungen anhand von "Skandalfaktoren". Als theoretische Grundlage greift sie dabei auf die Nachrichtenwert- und auf die Skandalforschung zurĂźck. Die Befunde ermĂśglichen einen neuartigen Blick auf die Skandalberichterstattung, indem sie unter anderem zeigen, dass NormĂźberschreitungen unerwartet häufig thematisiert werden und inhaltlich vielfältig sind. Als ersten BegrĂźndungsansatz fĂźr die Berichterstattungsstrukturen beinhaltet die Arbeit zudem eine Befragungsstudie zu Motiven fĂźr Skandalisierung in Tageszeitungsredaktionen.