Fichtes Feldstudien sind Innenansichten aus der Welt der Dirnen und Stricher, sie folgen der Ăkonomie des Anschaffens und 'Schluckens', sie zeichnen die Deformationen des Eros nach, die Perversionen der NormalitĂ€t, das Halbdunkel der Kontakthöfe und die schweren Haschisch-TrĂ€ume in den Zeiten vor Aids.
Zugleich sind diese Dialoge Dokumente einer einzigartigen Rezeption von Marcel Prousts "Suche nach der verlorenen Zeit". Das Hörbuch enthĂ€lt AuszĂŒge aus den erhaltenen Originalaufnahmen mit den Protagonisten aus Fichtes Roman "Wolli Indienfahrer" und macht die Interviewtechnik Fichtes akustisch erfahrbar: Es ist die wĂŒrdevolle AnnĂ€herung an den anderen, mit der Fichte uns fĂŒr sich einnimmt.
Fichte: Was tust du am liebsten?
Wolli: Am liebsten mache ich Liebe, Haschisch rauchen und Musik hören.
Fichte: Mehr nicht?
Wolli: Ich lese auch gerne, aber am liebsten mache ich Liebe, wenn du mich fragst.
Fichte: Proust antwortet: la lecture, la rĂȘverie, les vers, l'histoire, le thĂ©Ăątre - LektĂŒre, TrĂ€umerei, Verse, Geschichte und Theater.
Wolli: Ja, das ist auch schön, aber Proust war vierzehn Jahre, stell dir mal vor, der hĂ€tte gesagt, am liebsten mache ich die Liebe, da hĂ€tte man gesagt, was ist denn das fĂŒr ein verkommenes BĂŒrschchen...