Aus dem Zisterzienserkloster Altenberg sind zwei lateinische Reliquienverzeichnisse erhalten geblieben. Dabei ist das 1528 entstandene jĂźngere Dokument ein vielschichtiges und spannendes Zeugnis der spätmittelalterlichen Reliquienverehrung. Mit seinen paraliturgischen Textelementen und zahlreichen ergänzenden Notizen, zum Teil in der Volkssprache verfasst, handelt es sich nämlich um einen sogenannten Schreizettel, der bei einer Heiltumsweisung benutzt wurde. Die vorliegende Untersuchung bietet neben der nahezu vollständigen Lesung und Ăbersetzung des Reliquienverzeichnisses eine detaillierte Analyse von Textbestand und Funktion. Mit der sorgfältigen Auswertung der in dem Dokument Ăźberlieferten Informationen werden interessante Erkenntnisse Ăźber den Altenberger Reliquienschatz und die Präsentation der HeiltĂźmer in der Zisterze ermĂśglicht. Im Tafelteil ist das Verzeichnis komplett abgebildet.