Tabea Widmann widmet sich digitalen Spielen als Erinnerungsmedien um den Holocaust und untersucht sie als potenziell besonders wirkungsmächtige Medien der digitalisierten Erinnerungskulturen. Im Zentrum steht dabei das Konzept des »Prosthetic Witnessing«; ein Ansatz, der spielerische Handlungen als vermittelte Positionen einer medialisiert-distanzierten, aber dennoch emotional involvierenden Zeugenschaft begreift. Anhand von vier ausgewählten Fallbeispielen findet »Prosthetic Witnessing« im vorliegenden Band mit Fokus auf die Figuren von Zeugenschaft, der Inszenierung von Erinnerungsorten sowie auf den Umgang mit dargestellten Erinnerungsmedien bereits erste Anwendungen.
Tabea Widmann dedicates this work to digital games as media of remembrance around the Holocaust and examines them as particularly potentially powerful media of digitalised memory cultures. Within the book, the concept of "Prosthetic Witnessing" is developed; an approach that understands playful actions as mediated positions of a medialised-distanced, yet emotionally involving, form of witnessing. Based on four selected case studies, "Prosthetic Witnessing" already finds its first applications in the work with a focus on figures of testimony, the staging of places of remembrance as well as the handling of depicted media of memory.