Der Tagungsband legt ein klares Bekenntnis zur Strafrechtsgeschichte ab, die in Forschung und Lehre eher ein Nischendasein führt. Die Beiträge umfassen sowohl die Strafgerichtsbarkeit und die Strafrechtspraxis als auch gelehrte Diskussionen der Kriminalwissenschaft. Methodisch wurden die traditionellen Ansätze der Strafrechtsgeschichte mit der neueren Historischen Kriminalitätsforschung verknüpft und ikonographisch unterlegt. Der zeitliche Bogen ist vom frühen Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert bewusst weit gespannt. Inhaltlich wird mit der geistlichen Gerichtsbarkeit und dem damit verbundenen kanonischen Recht mit seiner Vorbildfunktion für das europäische gelehrte Gerichtsverfahren, den ungelehrten Gerichten bzw. Dorfgerichten, den Strafrechtslehrern sowie der Reichsjustiz bzw. spezifisch frühneuzeitlichen Fragen nach dem Gnadenwesen bis hin zu Schwurgerichten eine große Bandbreite an Institutionen bzw. Akteuren abgedeckt.
Unter der Linde und vor dem Kaiser : Neue Perspektiven auf Gerichtsvielfalt und Gerichtslandschaften im Heiligen Römischen Reich
bookUrteiler, Richter, Spruchkörper : Entscheidungsfindung und Entscheidungsmechanismen in der Europäischen Rechtskultur
bookKaiserliche Gerichtsprivilegien : Ihre Bedeutung fĂĽr die Entwicklung der Rechtspflege im Alten Reich
Ulrich Eisenhardt
bookVon BuĂźen und Strafen : Gerichtliche Verfolgung von Unrecht zwischen Mittelalter und Neuzeit
bookLuxemburg und das Reichskammergericht : Die Lösung des Herzogtums aus dem Heiligen Römischen Reich und ihre Folgen für die Gerichtszuständigkeit bei grenzüberschreitenden Konflikten
Theodor Baums
bookVerwandtschaft als Streitzusammenhang : Eine Fall-Geschichte in Beziehungen im hohen Adel des Alten Reiches, 16. bis 19. Jahrhundert
Detlef Berghorn
bookAmt und Prestige : Die Kammerrichter in der ständischen Gesellschaft (1711–1806)
Maria von Loewenich
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