„Alles fießt und nichts bleibt, es gibt nur ein ewiges Werden und Wandeln“ - heißt es schon bei Platon. Und so wie das Leben
selbst ist auch der Tod ein Übergang. Er ist der Weg in ein vollkommenes Leben, auf das wir uns freuen dürfen. Meist sind es tiefgreifende persönliche Erlebnisse, die den inneren Kompass neu justieren.
Eine solche Erfahrung bildet den Grundstein für den nachfolgenden Essay, in dem sich die Ergebnisse der aktuellen Fachliteratur ebenso bündeln wie jahrelanges Nachdenken und persönlicher Austausch über das Thema „Leben nach
dem Tod“, zu dem die Autorin eigene Erfahrungen beisteuert. Mitten im Leben stehend, im Alter von 35 Jahren, durchlebte sie eine Nahtod-Situation, ausgelöst von einer schweren akuten Angina pectoris. Ihren Körper sah sie plötzlich als einen anderen Ort, den sie nur vorübergehend bewohnte. Sie wurde auf einer spirituellen Ebene von einem wunderbaren Licht getragen, war umfangen von einer Erhabenheit, einer unendlichen Liebe, der göttlichen Liebe, und empfand sich als Teil dieser anderen Welt. Die Rückkehr in die physikalische
Wirklichkeit war schmerzlich, denn sie fühlte sich wie gefesselt. Sich selbst ein Rätsel konnte sie zunächst lange Zeit mit niemandem über dieses Erlebnis sprechen, doch dessen tiefe Wirkung – vor allem die völlige Freiheit von Angst gegenüber dem Tod – war fortan ihr ständiger Begleiter.