Inzwischen hat Johannes ein neues Leben: eine eigene Wohnung, einen Job und Giulia, eine Kollegin, deren Familie ihm die seine ersetzt. Nur was aus David geworden ist, weiĂ er nicht. Dabei wollten die beiden doch gemeinsam gehen, und gehen heiĂt: ihr Land verlassen, aus CeauČescus Rumänien fliehen, ihren Familien den RĂźcken kehren. Um die Donau durchschwimmen zu kĂśnnen, haben sie beide einen drĂźckend heiĂen Sommer lang trainiert, und was dabei zwischen ihnen vorgefallen ist, ist ein weiteres Geheimnis, das sie teilen. Doch irgendwann war David verschwunden, und Johannes ist ohne ihn gegangen, um neu anzufangen. Bis ihn eines Tages die Nachricht vom Tod seines Vaters erreicht und ihn zur RĂźckkehr zwingt. Die Gelegenheit, sich endgĂźltig zu verabschieden, wird fĂźr Johannes zugleich eine Chance, noch einmal nach David zu suchen.Mit groĂer Ruhe, eindringlich und berĂźhrend, dabei klar und souverän erzählt Nadine Schneider von den kleinen ErschĂźtterungen der groĂen Geschichte und den feinen Rissen, die sie in den Biografien von Menschen hinterlässt. Menschen, die auf unsicherem Grund stehen, weil ihre Geschichte an Orte zurĂźckreicht, wo die Vergangenheit noch nicht vorbei ist.