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Wort-Gefechte : Sprachliche Gemeinheiten aus Politik, Kunst, Wirtschaft & Sport

E-book


Dieses Buch ist böse! "Gruselbauer", "Westentaschler", "Schottermizzi", "Alpen-Picasso", "GedĂ€rmewĂŒterich", "Kredenz auf Radln": Die Österreicher verstehen es meisterlich, einander mit Worten aufs Übelste zu traktieren. Sie tun es in der politischen Auseinandersetzung ebenso wie in intellektuellen Debatten um Kunst und Kultur, im sportlichen Schlagabtausch genauso wie im wirtschaftlichen Disput.

Die Kontrahenten sind dabei erbarmungslos, manchmal fĂŒhren sie die feine Klinge, doch manchmal kommt auch der grobe Klotz zum Einsatz.

Gerhard Vogl hat diese sprachlichen Gemeinheiten akribisch gesammelt und pointiert kommentiert. Das Ergebnis ist lesenswert und gewĂ€hrt tiefe Einblicke in die AbgrĂŒnde der österreichischen Befindlichkeiten. Schmunzeln erlaubt!

Die Österreicher sind Meister im Schmieden böser Worte und Gerhard Vogl ihr unĂŒbertroffener Archivar. Profunder Kenner der österreichischen Geschichte und MentalitĂ€t, ist er Besitzer einer schier unerschöpflichen Sammlung von Anekdoten und Bonmots aus und ĂŒber Österreich.

In diesem Buch kann man wunderbar nach Stichworten schmökern, etwa "Architektur", "Hochkultur", "Jagdgesellschaft", "Spießer", "Verbal sexual" etc. Zu jedem Bonmot, zu jedem "Sager" erzĂ€hlt Gerhard Vogl auch den Hintergrund, vor dem dieser entstanden ist, und vermittelt damit auch ein StĂŒck politische Bildung.

Im Vordergrund aber steht der - oft beißende - Humor, wie das Beispiel "politisch korrekt essen" zeigt: Den "Mohr im Hemd" gibt es nicht mehr, er heißt jetzt "Kuchen mit Schlag". Aber, so fragt Gerhard Vogl, wie sieht es dann mit der "Kardinal-Schnitte" aus, oder mit dem "bsoffenen Kapuziner"? Darf man die so nennen? Und der "Große Braune", das TraditionsgetrĂ€nk in Wiener KaffeehĂ€usern? Schrammt der nicht am Verbotsgesetz vorbei?