Edition Gangway
Die alte Eckkneipe ist in Berlin fast verschwunden. Denjenigen, die sich frĂŒher dort trafen, fehlt meist das Geld fĂŒr die schicken LifestyleâCafĂ©s in den schicker werdenden Wohngebieten. Zu Hause kriecht die Einsamkeit durch die Ritzen, wenn Arbeit und Familie den Tag nicht mehr ausfĂŒllen. Treffpunkte im öffentlichen Raum - meist dort, wo das Bier billig ist - werden dann oft zum Drehâ und Angelpunkt verbliebener sozialer Kontakte - und schnell zum Ărgernis der Anwohner*innen, weil Konflikte, LĂ€rm und Schmutz zu Störfaktoren werden. Diese öffentlichen PlĂ€tze und Stadtteile, die Streetworker*innen aufsuchen, werden als problematisch wahrgenommen. Ebenso die Menschen, die sich hier treffen. Die Wahrnehmung destruktiver Entwicklungen wie soziale Ausgrenzung und rĂ€umliche VerdrĂ€ngung von Menschen mit geringem Einkommen oder auch die Zunahme Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit sind dabei Teil der tĂ€glichen Arbeit der Streetworker*innen. Gerade hier aber, wo keine*r so gern hinschaut, treffen wir auch auf eine groĂe SelbstverstĂ€ndlichkeit und Bereitschaft, einander zu helfen und sich in den Kiez einzubringen... Weil uns die SOZIALE Stadtentwicklung wichtig ist, gibt es diese Dokumentation. Es wĂŒrde uns freuen, wenn aus unserem Engagement der letzten Jahre etwas bleibt und vielleicht etwas Neues entsteht - auf dem mĂŒhevollen Weg in eine solidarische Stadtgesellschaft.