Studien zur Geschichte und Wirkung des Holocaust

Durchbruch, Umsetzung und Wahrnehmung nationalsozialistischer Politik in Frankfurt am Main zwischen 1933 und 1945 Über Frankfurt am Main liegt bislang keine neuere Darstellung seiner Geschichte zwischen 1933 und 1945 vor. Hier setzt dieser Band an, der zum einen die Durchsetzung der NS-Herrschaft auf verschiedenen Feldern der kommunalen Politik und Verwaltung sowie den Wandel von Wirtschaft und Gesellschaft untersucht. Dabei werden ebenso die Stadtplanung, kulturelle Entwicklungen und die nationalsozialistische Imagepolitik in den Blick genommen. Zum anderen wird die Dynamisierung der Gewalt gegen diejenigen Gruppen nachgezeichnet, die seit 1933 als »Gemeinschaftsfremde« unterdrĂŒckt und bekĂ€mpft worden waren. Auch in Frankfurt richtete sich die rassistisch motivierte Ausgrenzung und Verfolgung zuvorderst gegen JĂŒdinnen und Juden; die Angehörigen der großen jĂŒdischen Gemeinde wurden im Holocaust fast vollstĂ€ndig Opfer der NS-Massenmorde. Ein Ă€hnliches Schicksal erfuhren Sinti und Roma, Homosexuelle und andere Gruppen, die oft nur eine Existenz am Rande der Gesellschaft fristen konnten. Wie lange die Propaganda des NS-Regimes verfing, zeigt sich an der unverbrĂŒchlichen Treue breiter Bevölkerungskreise noch dann, als große Teile Frankfurts im Bombenkrieg in Schutt und Asche aufgingen.