zu Klampen Libelli

Hauptschule, dreizehn Monate, Vertretung fĂŒr einen erkrankten Lehrer, in einer abgewirtschafteten westdeutschen 100.000-Einwohner-Stadt. Nirgends hat sich Hannes Giessler Furlan so befremdet gefĂŒhlt wie an dieser Schule, dreißig Kilometer entfernt von der eigenen HaustĂŒr. Im Einzelnen war ihm nichts neu, in der Ballung aber hat es ihn betrĂŒbt: der raue Umgangston, die Bildungsferne, die Fixierung aufs Smartphone, das patriarchale Gehabe, die Betonung der NationalitĂ€t bzw. Ethnie, schließlich das Prestige der Religion, die Selbstbesessenheit des Islams und der verbreitete Glaube an die Hölle. Giessler Furlans Bericht ist nicht nur eine Momentaufnahme; er lĂ€sst vielmehr erahnen, wohin die Reise an deutschen Hauptschulen geht, und er zeigt exemplarisch, wie Chancenlosigkeit und VerhĂ€rtung sich in den Hauptschulen wechselseitig verstĂ€rken.