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ANTONIO - Erster Teil

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Wer war der Tote am Boden, der neben dem Stuhl lag, an den man Antonio, nackt und mit Augenbinde, gefesselt hatte? Und wie, in drei Teufels Namen, kam es, dass Michele, der während zehn Jahren, wie vom Erdboden verschluckt war, plötzlich bei dem Verhör in Wien auftauchte? Verdammter Michele, von dem man nicht wusste, woher er kam und wann er wieder ging. Verdammter Johannes, der sein Leben auf den Kopf stellte und ihm den Atem raubte.

Es ist der 26. Februar 1993. Der Tag von Antonios Premiere, in London. Bald würden sie kommen und ihn ankleiden, während er allmählich hinabtauchte und zur Rolle wurde, zu diesem eigenwilligen Mann-Frau-Wesen, das alles sein und alles sagen durfte, was keiner sonst war und keiner sich zu sagen traute. Sie würden ihn schminken, bis ein anderes Gesicht auf seinem lag, bis jede weitere Verbindung zu seinem Leben gekappt war. Einem Leben, dessen Ereignisse ihn, im Laufe der Jahre überrollten und dem er dennoch nachjagte, so wie Kommissar Schwarzinger ihm nachjagen musste.

«Die Liebe krönt euch und sie kreuzigt euch.» (Kahlil Gibran «Der Prophet»)