Neben der staatlichen Regulierung des Filmmarktes werden in diesem Buch vor allem die Filmpräferenzen der Kinobesucher im NS-Staat untersucht, die sich in einer Nachfrage nach bestimmten Filmen ausdrßcken. Bis zu 50 Mio. Kinobesucher haben 7,6 Mrd. Eintrittskarten gekauft und damit einige wenige Filme zu ßberragenden Erfolgen gemacht wie z. B. "Zirkus Renz" (37 Mio. Karten) oder "Operette" (30 Mio.). Es war mÜglich, die Zahl der verkauften Tickets fßr alle knapp 2.000 in der NS-Zeit gezeigten Filme zu ermitteln und diese nach ihrem Erfolg beim Publikum zu hierarchisieren. Die Filmerfolgsranglisten fßr die Jahre 1933 bis 1944 werden so interpretiert, dass neue Einsichten in die Filmkultur der NS-Zeit gewonnen werden. Das Kino dieser Zeit zeigt sich als eine in einem hohen Maà durch die Marktkräfte bestimmte Institution, in der das Publikum eine erhebliche Macht hatte.