Nominiert fĂźr den Deutschen Buchpreis 2013Ein Berlin voller Lebensgeschichten und eine Autorin, die sich einfĂźhlsam an die Seite ihrer Figuren stellt.Aus einem kaukasischen Städtchen Ăźber Leningrad bis nach Berlin fĂźhrt das grandiose Roman-DebĂźt von Nellja Veremej, das seine geographischen und kulturellen Motive schon im Titel trägt. "Berlin liegt im Osten" heiĂt das Buch, in dem von den städtischen Enklaven russischer Migranten ebenso farbig erzählt wird wie von Provinzkindheiten in der ehemaligen Sowjetunion. Das Berlin dieses Romans, der rund um den Alexanderplatz spielt, hat seine Reservate der Einsamkeit und der Lebensfreude, und es wird durch die unnachahmliche Stimme einer Ich-Erzählerin lebendig, die den nur scheinbar unspektakulären Beruf einer Altenpflegerin ausĂźbt. Durch sie hindurch wandern die Lebensgeschichten der Klienten und verbinden sich mit ihrer eigenen Biografie. Darin gibt es neben dem aberwitzigen, fast surrealen Osten auch ein Deutschland, in dem diese Frau endgĂźltig anzukommen versucht. "Berlin liegt im Osten" lebt von der zarten Zuneigung der Autorin zu ihren Figuren, der Roman entwirft ein groĂes Panorama aus Geschichten und Geschichte, und er handelt vom Anfang allen Erzählens: von der Erinnerung.