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Bildungsnotstand und Erziehungsdefizite in Deutschland

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Ein Land, wie die Bundesrepublik Deutschland, das entscheidend darauf angewiesen ist, Kindern und Jugendlichen eine gute und zukunftsfÀhige Bildung angedeihen zu lassen, sollte dringend darauf achten, dass ein sich schon seit vielen Jahren abzeichnender, höchst bedenklicher Trend nicht noch weiter fortsetzen wird, der nicht zuletzt im Zuge des nur allzu oft naiven und einem blinden Digitalisierungswahns folgend einen Weg eingeschlagen hat, bei dem erprobte und bewÀhrte pÀdagogische Konzepte systematisch ignoriert werden.

DIe Situation in weiten Teilen des Schulbetriebs ist lĂ€ngst höchst bedenklich, mit der ebenso vorhersehbaren wie bedenklichen Konsequenz, dass das Bildungsniveau vieler SchĂŒlerInnen auf breiter Front erschreckend gesunken ist.

Immer wieder muss unverhĂ€ltnismĂ€ĂŸig viel Zeit und Energie fĂŒr das Einfordern elementarer SelbstverstĂ€ndlichkeiten ver(sch)wendet werden, um ĂŒberhaupt noch halbwegs ordentliche Grundlagen fĂŒr konstruktive Lernprozesse schaffen zu können.

Es wird allerhöchste Zeit, dass auch und vor allem sprichwörtlich "entscheidende" Leute im Bildungswesen erkennen, dass eine allzu vorschnell und kritiklos praktizierte Digitalisierung eben vorhandene Probleme nicht lösen wird, sondern nicht selten vielmehr zu deren weiterer Zementierung fĂŒhren wird.

Keine noch so smarte KI-Software, wie sie seit einiger Zeit vor allem seitens weniger Global-Player angepriesen wird, kann und wird die menschlichen QualitĂ€ten guter und kompetenter PĂ€dagoginnen und PĂ€dagogen auf absehbare Zeit ersetzen, die nicht zuletzt darauf fußen, SchĂŒlerInnen auch hinsichtlich deren Persönlichkeitsbildung zu schulen.

Viel entscheidender wĂ€re es, konzentrierten sich viele LehrerInnen vor allem wieder darauf, Kindern elementare F#higkeiten wie Lesen und Schreiben beizubringen. Schließlich ist lĂ€ngst unĂŒbersehbar, dass nicht wenige Kinder die Grundschulen mit höchst mangelhaften BasisfĂ€higkeiten verlassen, die ihnen dann vorhersehbar auf weiterfĂŒhrenden Schulen mitunter erhebliche Probleme bereiten.

Eine in unserer Zeit allerorten zu beobachtende Digitalisierungseuphorie löst eben keine zentralen Probleme im schulischen Betrieb, sondern fĂŒhrt vielmehr dazu, dass sozusagen "alter Wein in neuen SchlĂ€uchen" als Allheilmittel gegen eine in weiten Teilen zu konstatierende Bildungsmisere verkauft wird.

Es wird Zeit, diesen "Zug des Irrsinns" noch rechtzeitig auf ein neues, zukunftsfĂ€higes Gleis zu fĂŒhren, bevor es endgĂŒltig zu spĂ€t sein wird.